Blick durchs Schlüsselloch: Ein Intendant der Nürnberger Symphoniker zu Gast bei RAC Nürnberg

Gustav Mahler sagte einst, dass das Wichtigste in der Musik nicht in den Noten stünde. Prof. Lucius Hemmer, Intendant bei den Nürnberger Symphoniker und Mitglied des RC Nürnberg-Sebald, erzählte uns mit Charme und großer Leidenschaft von der Tiefe, der Aussagekraft der Musik – den Dingen eben, die nicht in einer Partitur, aber in der Musik von großartigen Künstler:innen zu finden sind. 

Als Orchester übernehmen die Musiker:innen nicht nur Verantwortung für den „Kulturstandort“ und das Angebot in der jeweiligen Stadt – in unserem Fall nicht nur Nürnberg, sondern auch in der Metropolregion.Musikerim Allgemeinen, aber Orchester im Besonderen stiften Sinn, geben Orientierung in der Gesellschaft und sorgen so für den Zusammenhalt. Die Kultur ist in Bayern sogar im Art. 3 der Verfassung verankert. 

Die Einbindung der Musikliebenden erfolgte bei den Nürnberger Symphonikern schon seit langem durch interaktive Konzertformate, und nicht erst seit der Pandemie auch durch digitale Projekte: Mit der Kampagne Pachelbel Vier.Null waren die Nürnberger 2019 aufgerufen, ihren musikalischen Beitrag einzusenden – entstanden ist ein wunderbares Video, das wir Euch sehr ans Herz legen und mit dem bei den Sternstunden 2019 für jeden eingereichten Beitrag 40 EUR gespendet wurden, siehe: https://www.br-klassik.de/aktuell/news-kritik/pachelbel-4-0-mitmachen-aktion-laien-eigene-version-nuernberger-symphoniker-100.html

Durch die Pandemie wurde der digitale Raum zwangsweise noch stärker zur Bühne – weitere Projekte sind entstanden: Verlassene Nürnberger Locations, wie das Neue Museum oder der Tiergarten wurden zu Kulissen für Konzerte von Solist:innen, abrufbar im WordWideWeb (z.B. https://www.youtube.com/watch?v=bPBg_1r4zPU). Trotz des physischen Abstands erzeugen diese Videos bei uns Gänsehaut – liebgewonnenen Orten in Nürnberg wurde auf dieseWeise wieder Leben eingehaucht. Bei uns als Zuschauenden entsteht das Gefühl von Vorfreude – darauf wieder echte Konzerte und Lieblingsorte mit guten Freunden zu besuchen. 

Bis dahin haben sich die Musiker:innen jedoch fürKonzerte im Frankenfernsehen entschieden und wurden für diesen Schritt mit mehr als 40.000 „Konzertbesucher:innen“ pro Abend an den Bildschirmen belohnt. Auch wir werden erst mal weiterhin im Frankenfernsehen Ausschau nach dem nächsten Konzert der Nürnberger Symphoniker halten, bis wir sie endlich wieder live und in Farbe erleben dürfen.

Die Sehnsucht nach „echter“, realer Musik und der passionierte Vortrag sorgten für einen spannenden und regen Austausch – erst die beinahe leeren Akkus derLaptops beendeten das intensive Meeting nach über 1,5 Stunden. Mit einem Lächeln und großer Vorfreude auf die echten Konzerte, in tollen Locations und in guter Gesellschaft, haben alle ihren Bildschirm ausgeschaltet.